Hans Dörr

Prof. Dr. med Hans Alfred Dörr

Geb. in Klattau (Böhmen)

Gest. in Worms

Religionszugehörigkeit: Römisch-Katholisch

GND: 1147095396; VIAF: 75151246595944132324

Professur in Mainz

  • 1959-1973, Professor für Gynäkologie, Medizinische Fakultät
  • 1973, Professor für Gynäkologie, FB 09 Operative Medizin (1973-1979)

Fachgebiete: Geburtshilfe, Gynäkologie, Medizin

Akademische Laufbahn

  • 01.04.1927-, Studium, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • Studentische Mitgliedschaft, Landsmannschaft Saxo-Guestphalia Erlangen
  • Studium, Universität München
  • Studium, Universität Innsbruck
  • Studium, Universität Tübingen
  • bis 31.03.1932, Studium, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Fach: Medizin
  • Frühjahr 1933, Medizinisches Staatsexamen, Universität Erlangen-Nürnberg
  • 11.10.1934, Promotion, Otto Goetze, Universität Erlangen-Nürnberg, Titel der Dissertation: "Über den unterschiedlichen Knochenabbau an den Frakturenden bei offener und subcutaner Fraktur im Mäuseexperiment."
  • 10.09.1933-20.05.1934, Medizinalpraktikant, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Chirurgische Klinik
  • 10.06.1934-19.10.1934, Medizinalpraktikant, Walter Alwens, Universität Frankfurt am Main
  • 19.11.1934, Approbation, Arzt
  • 20.10.1934-Mai 1935, Volontärassistent, Universität Frankfurt am Main
  • Juni 1935-Februar 1940, Assistenzarzt, Universität Frankfurt am Main, Frauenklinik
  • 03.03.1941, Anerkennung als Facharzt
  • 15.01.1954, Habilitation, Universität Mainz, Medizinische Fakultät
  • 15.01.1954-10.08.1959, Privatdozent, Universität Mainz, Medizinische Fakultät
  • 11.08.1959-31.03.1973, Außerplanmäßiger Professor, Universität Mainz, Medizinische Fakultät
  • 01.04.1973-30.09.1973, Außerplanmäßiger Professor, Universität Mainz, FB 09 Operative Medizin (1973-1979)

Wissenschaftliche Mitgliedschaften

  • Mittelrheinische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie

Biographisches

  • 1936, Wehrdienst, Soldat, Kassel
  • 1938-1939, Politische Mitgliedschaft, NSDAP, Anwärter, ausgeschlossen aus "rassischen Gründen"
  • 1939-1940, Wehrdienst, Infanterie-Regiment 88 (Fulda), Bataillonsarzt, 3. Kompanie. Eingesetzt an der Westfront. Entlassen aus "rassischen Gründen"
  • 1941-1945, Arzt, Stadtkrankenhaus Worms, dienstverpflichtet
  • ab 1943, Politische Mitgliedschaft, Widerstandsgruppe Steffan-Leuschner
  • 01.01.1946-31.12.1971, Direktor, Stadtkrankenhaus Worms
  • 1959-1960, Präsident, Mittelrheinische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie

Weitere Informationen

  • 1940 wurde Dörr aus der NSDAP ausgeschlossen und aus seiner Stellung als Bataillonsarzt des Infanterie-Regiment 88 entfernt, da seine Mutter eine zum Katholizismus konvertierte Jüdin war und er somit nach den Nürnberger Rassegesetzen als "Halbjude" galt. Nachdem er schon als Bataillonsarzt versucht hatte im Regiment Verbündete zur politischen Arbeit gegen Hitler zu finden, schloß er sich 1943 der rheinhessischen Widerstandsgruppe um Jakob Steffan und Wilhelm Leuschner in Guntersblum an und war so indirekt am Umsturzversuch des 20. Juli 1944 beteiligt.
  • Bei der Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der JGU waren nicht nur Dörrs wissenschaftliche Leistungen ausschlaggebend, sondern auch das durch ihn während des Nationalsozialismus erlittene Unrecht. Die Verleihung der Professorenwürde scheint hierbei auch ein Aspekt der Wiedergutmachungsleistungen gewesen zu sein, da Dörr gute Aussichten auf einen Lehrstuhl attestiert wurden, die nur durch die rassische Verfolgung der Nazis verhindert worden sei.
  • Am ehemaligen Standort des Stadtkrankenhaus Worms trägt ein Park den Namen Dörrs

Namensvarianten

  • Hans Doerr

Quellen

  • Dörr, Hans, Stadtarchiv Worms, Abt. 6P, Nr. 9366
  • Dörr, Hans, Stadtarchiv Worms, Abteilung 6P, Nr. 9367
  • Dörr, Hans, Universitätsarchiv Mainz, Best. 64, Nr. 401
Zitierhinweis

Hans Dörr, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/b5a5141b-67eb-42c1-95c6-6ace0cea2329. (Zugriff am 28.03.2024)

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