Franz Bodmann

Dr. iur. Franz Ignaz Joseph Bodmann

Geb.

Gest. in Mainz

GND: 116216247; VIAF: 52436479

Lehrtätigkeit in Mainz

  • 05.07.1780, Professur der Rechte, Juristische Fakultät
  • 04.10.1783, Professur für Privatrecht, Mainzer Recht und Mainzer Geschichte, Juristische Fakultät
  • seit 1805, hielt Vorlesungen über Staatswissenschaft und Diplomatik

Fachgebiete: Rechtswissenschaften, Zivilrecht, Bürgerliches Recht

Akademische Laufbahn

  • vor dem 24.10.1774, Studium, Universität Fulda
  • vor dem 24.10.1774, Studium, Universität Würzburg
  • 24.10.1774, Immatrikulation, Universität Göttingen, Fortsetzung seines Studiums der Rechtswissenschaft
  • 18.08.1777, Immatrikulation, Universität Würzburg
  • 1778, Lizenziat (juristisch), Universität Würzburg
  • 05.07.1780, Außerordentlicher Professor, Universität Mainz (1477-1798), Professur der Rechte
  • August 1780, Ordentlicher Professor, Universität Mainz, Professur
  • 19.08.1780, Promotion, Universität Mainz (1477-1798)
  • 23.08.1780, Mitglied, Concilium majus
  • 04.10.1783, Ordentlicher Professor, Universität Mainz (1477-1798), Juristische Fakultät, Professur für Privatrecht, Mainzer Recht und Mainzer Geschichte
  • 04.10.1783, Assessor, Universität Mainz (1477-1798), Juristische Fakultät
  • 1789, Rektor, Universität Mainz (1477-1798)
  • 1791-1794, Prorektor, Universität Mainz (1477-1798)
  • 1797, Dekan, Universität Mainz (1477-1798), Juristische Fakultät
  • seit 1805, Professor, Mainzer Lyzeum (1803-1813), hielt Vorlesungen über Staatswissenschaft und Diplomatik

Biographisches

  • 1778, Praktikant, Reichskammergericht, Wien, auch in Wetzlar, dauerte ein halbes Jahr
  • 1789, Mitgliedschaft, Kurmainzer Akademie Nützlicher Wissenschaften (Erfurt)
  • 03.02.1784, Heirat, Maria Escherich, Tochter des Gefällverwalters Georg Friedrich Escherich in Klingenberg
  • 1789, Hofrat, Kurmainz
  • 1789, Regierungsrat, Kurmainz
  • 1798, Lehrer, Mainzer Zentralschule (École centrale, 1798-1803), für Gesetzgebung
  • 1803, Richter, Zivilgericht (Département du Mont-Tonnerre)
  • 1805, Vizepräsident, Zivilgericht (Département du Mont-Tonnerre)
  • 1811, Präsident, Untermautgericht Mainz
  • 1807-1814, Konservator, Stadtbibliothek und Stadtarchiv Mainz, verantwortlich für die ehemalige Universitätsbibliothek

Weitere Informationen

  • Bodmann besuchte die Schule zu Bamberg und Würzburg.
  • Er war Geschichtsforscher und seit 1789 Lehrer der Diplomatik und Archiv-Praxis.
  • Nach der Besetzung Mainz durch französische Truppen verweigerte er diesen die Treue und leistete einen Eid auf die Verfassung.
  • Nach 1797 flüchtete Bodmann nicht mit dem Kurfürsten und dem Rest der Universität nach Aschaffenburg, sondern blieb in Mainz, wo er in französische Dienste trat.
  • Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts stellte sich heraus, dass Bodmann historische Urkunden gefälscht und bewusst Fälschungen zur mittelrheinischen Geschichte betrieben hat. Besonders bemerkenswert war seine Fälschung des sogenannten "Rheingauer Landrechts".
  • Er soll darüber hinaus wichtige Quellen und Nachweise aus Büchern der ihm anvertrauten Bibliothek und aus Werken anderer Institutionen herausgeschnitten haben. Ein großer Teil der von ihm auf diese Weise gesammelten Bestände ging als Teil seines Nachlasses im Zweiten Weltkrieg verloren.
  • Seine früher hochgeschätzten Publikationen wurden durch die ihm nachgewiesenen Fälschungen überwiegend entwertet.

Namensvarianten

  • Franciscus Josephus Bodmannus; Bodtmann; Brodmann

Veröffentlichungen von Franz Bodmann (Auswahl)

Bodmann, Franz Joseph, Die Landes-Verfassung, Mainz, Kupferberg, 1819.
Bodmann, Franz Joseph, Die Schweden zu Mainz: Ein Beitrag zur Geschichte dieser Stadt, aus gedrukten und ungedrukten Quellen, Mainz, Kupferberg, 1812.
Waldmann, Philipp, Biographische Nachrichten von den Rechtslehrern auf der hohen Schule zu Mainz im achtzehnten Jahrhunderte, Mainz, Wailandt, 1784.

Veröffentlichungen über Franz Bodmann (Auswahl)

Benzing, Josef, Verzeichnis der Professoren der alten Universität Mainz, Mainz, 1986.
Bodmann, Franz Joseph, Verzeichniss der Bibliothek des verstorbenen Herrn Franz Joseph Bodmann, ehemals K. M. Hof- und Regierungsrath, der Rechten Doctor, Prorector der hohen Schule zu Mainz, ... welche den 15. May 1823 ... in Mainz öffentlich gegen baare Zahlung versteigert werden soll, Mainz, Kupferberg, 1823.
Just, Leo, Die Universität Mainz : Grundzüge ihrer Geschichte, Trautheim über Darmstadt, Mushakesche Verlagsanstalt, 1965.
Mathy, Helmut, Die Universität Mainz 1477-1977, Mainz, Krach, 1977.
Mundt, Hermann, Bio-bibliographisches Verzeichnis von Universität- und Hochschuldrucken (Dissertationen) vom Ausgang des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts, Leipzig, München, 1980.
Pick, Eckhart, Mainzer Reichsstaatsrecht, Wiesbaden, Recht und Geschichte, 1977.
Praetorius, Otfried, Professoren der kurfürstlichen Universität Mainz 1477-1797, in: Familie und Volk. Zeitschrift für Genealogie und Bevölkerungskunde, 3+4 (1952).
Schmidt-Scharff, Werner, Die Matrikel der Praktikanten am Reichskammergericht in Wetzlar 1683-1806, in: Archiv für Sippenforschung, 11 (1934), S. 297 ff.
Scriba, Heinrich Eduard (Hrsg.), Biographisch-literarisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogtums Hessen, Darmstadt, Leske, 1831.
Waldmann, Philipp, Biographische Nachrichten von den Rechtslehrern auf der hohen Schule zu Mainz im achtzehnten Jahrhunderte, Mainz, Wailandt, 1784.
Zitierhinweis

Franz Bodmann, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/b64973d0-9589-4f95-854a-cff4dd1b4485. (Zugriff am 19.03.2024)

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Quelle: Stadtarchiv Mainz, Protokoll der juristischen Fakultät 1680-1789, Bl. 96r.