Joseph Lortz

Prof. Dr. Joseph Adam Lortz

Geb. in Grevenmacher (Luxembourg)

Gest. in Luxemburg (Stadt)

Religionszugehörigkeit: Römisch-Katholisch

GND: 118729136; VIAF: 51728589

Professur in Mainz

  • 1950-1956, Professor für Abendländische Religionsgeschichte, Philosophische Fakultät

Fachgebiete: Kirchengeschichte (katholisch)

Akademische Laufbahn

  • 1907-1911, Studium, Päpstliche Universität Gregoriana Rom, Fächer: Theologie, Philosophie
  • 1910, Promotion, Päpstliche Universität Gregoriana Rom
  • 1911-1913, Studium, Universität Fribourg, Fächer: Theologie, Geschichte
  • 1917-1923, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum, Bonn
  • 1920, Promotion, Universität Bonn, Dissertation nicht veröffentlicht
  • Juni 1923, Habilitation, Sebastian Merkle, Universität Würzburg, Titel der Habilitationsschrift: "Tertullian als Apologet"
  • 1926, Lehrstuhlvertreter, Philosophisch-Theologische Hochschule Passau
  • 1926-1929, Privatdozent, Universität Würzburg
  • 1929-Februar 1935, Ordentlicher Professor, Staatliche Akademie zu Braunsberg
  • Februar 1935-1950, Ordentlicher Professor, Universität Münster
  • April 1950-März 1956, Professor, Universität Mainz, Philosophische Fakultät, Abendländische Religionsgeschichte
  • 1950, Institutsgründung, Mitbegründer, Institut für Europäische Geschichte Mainz
  • 1950-1975, Übernahme einer Institutsleitung, Direktor, Institut für Europäische Geschichte Mainz
  • 1950-1975, Übernahme einer Institutsleitung, Leiter, Institut für Europäische Geschichte Mainz. Abteilung für Abendländische Religiongsgeschichte
  • 31.03.1956, Emeritierung, Universität Mainz

Ehrungen

  • 25.12.1952, Geistlicher Rat
  • 09.12.1967, Päpstlicher Hausprälat

Biographisches

  • 25.07.1913, Ordination, Jean Koppes, Luxemburg (Stadt)
  • 1933-1944, Politische Mitgliedschaft, NSDAP

Weitere Informationen

  • In seiner Zeit an der Universität Würzburg war Lortz neben seiner Lehrtätigkeit als Studentenseelsorger, Universitätsprediger und Leiter des Akademischen Kirchenchors aktiv.
  • Zu Beginn der 1930er Jahre sympathisierte Lortz stark mit dem Nationalsozialismus. Er veröffentlichte die Schrift "Katholischer Zugang zum Nationalsozialismus, kirchengeschichtlich gesehen" (1933) und fügte seinem Werk "Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung" entsprechende Passagen hinzu (1935). Auf seinen Lehrstuhl in Münster kam Lortz 1935 durch ministeriellen Erlass, nachdem Georg Schreiber, Gegner des Nationalsozialismus, den Lehrstuhl verlassen musste. Nach 1945 wurde Lortz vielfach wegen seiner fehlenden Auseinandersetzung mit und Distanzierung vom Nationalsozialismus kritisiert.
  • In seinen Arbeiten zur Kirchengeschichte zeichnete Lortz ein Bild der Reformation, das vielfach als Grundlage für den ökumenischen Dialog zwischen den Konfessionen angesehen wird. So gestand er als einer der ersten katholischen Theologen eine katholische Mitschuld an der Kirchenspaltung ein und schrieb der Person Martin Luther eine positive Wertung zu.

Quellen

  • Lortz, Joseph, Universitätsarchiv Mainz, Best. 64, Nr. 1131

Veröffentlichungen von Joseph Lortz (Auswahl)

Lortz, Joseph Adam, Mein Umweg zur Geschichte, in: Erneuerung und Einheit: Aufsätze zur Theologie- u. Kirchengeschichte ; aus Anlass seines 100. Geburtstages, , Stuttgart, Steiner-Verl. Wiesbaden, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, 1987, S. 1–41.
Lortz, Joseph Adam, Die Reformation in Deutschland, 6. Aufl., Unveränd. Neuausg., Freiburg im Breisgau Basel Wien, Herder, 1982.
Lortz, Joseph Adam, Geschichte der Kirche in ideengeschichtlicher Betrachtung, Ungekürzte Ausg. in e. Bd. 21., Völlig neubearb. Aufl., Münster Westf, Aschendorff, 1964.
Lortz, Joseph Adam, Tertullian als Apoløget, Münster i. W, Aschendorffsche Verlh.

Veröffentlichungen über Joseph Lortz (Auswahl)

Decot, Rolf (Hrsg.), Zum Gedenken an Joseph Lortz: (1887 - 1975) ; Beiträge zur Reformationsgeschichte und Ökumene, Stuttgart, Steiner-Verl. Wiesbaden, Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz : [...], Supplement, 1989.
Ernesti, Jörg/Wurst, Gregor/Verlag Herder (Hgg.), Kirchengeschichte im Porträt: katholische Kirchenhistoriker des 20. Jahrhunderts, 1. Aufl., Freiburg Basel Wien, Herder, 2016.
Zitierhinweis

Joseph Lortz, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/ab01f9e1-e245-40e5-9d8f-2f61e44e9664. (Zugriff am 28.03.2024)

Lizenz für Text- und Forschungsdaten: CC-BY 4.0. Diese Lizenz gilt nicht für die verwendeten Bilder. Sofern nicht anders angegeben sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Lortz.jpg
Fotograf: Reiner Wierick. Quelle: Universitätsarchiv Mainz.