Fritz-Joachim von Rintelen

Prof. Dr. phil. Dr. phil. h. c. mult. Fritz-Joachim Paul von Rintelen

Geb. in Stettin

Gest. in Mainz

Religionszugehörigkeit: Römisch-Katholisch

GND: 118601199; VIAF: 115765176

Professur in Mainz

  • 1946-1968, Professor für Philosophie, Psychologie und Pädagogik, Philosophische Fakultät

Fachgebiete: Pädagogik, Philosophie, Psychologie

Nachfolger: Joachim Kopper

Akademische Laufbahn

  • 1919-1920, Studentische Mitgliedschaft, Mitglied, KStv Saxonia München
  • 01.05.1919-31.07.1919, Studium, Universität Innsbruck
  • 1919-1923, Studium, Universität Berlin
  • 1919-1923, Studium, Universität München
  • 1920-23.02.1979, Studentische Mitgliedschaft, Mitbegründer, K.St.V Rheno-Bavaria München
  • 05.03.1923, Promotion, Klemens Baeumker, Universität München, Titel der Dissertation: "Pessimistische Religionsphilosophie der Gegenwart: Untersuchung zur religionsphilosopischen Problemstellung bei Eduard von Hartmann und ihre erkenntnistheoretisch-metaphysische Grundlagen"
  • 01.08.1928, Habilitation, Joseph Geyser, Universität München
  • 1932-1934, Außerplanmäßiger Professor, Universität München
  • 01.11.1934-30.09.1936, Ordentlicher Professor, Universität Bonn
  • 01.10.1936-1941, Ordentlicher Professor, Universität München, Nachfolger von Prof. Dr. Geysser
  • 22.05.1946-05.07.1966, Ordentlicher Professor, Universität Mainz, Philosophische Fakultät
  • 05.07.1966, Emeritierung, Universität Mainz, Philosophische Fakultät
  • 01.10.1966-30.09.1968, Lehrstuhlvertreter, Universität Mainz, Philosophische Fakultät

Wissenschaftliche Mitgliedschaften

  • 1948-1951, Allgemeine Gesellschaft für Philosophie in Deutschland, Präsident

Ehrungen

  • 1949, Ehrendoktor, Universität Lima Peru
  • 1949, Ehrendoktor, Universität Santiago de Chile
  • 1964, Ehrendoktor, Universität Córdoba Argentinien
  • Bundesverdienstkreuz, 1. Klasse

Biographisches

  • 1917-1918, Wehrdienst, Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2, Soldat
  • Politische Mitgliedschaft, Zentrum
  • 1933-1936, Politische Mitgliedschaft, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten
  • 13.02.1941, Entlassung aus dem Staatsdienst, Entlassung aus politischen Gründen
  • 01.07.1941-1945, Politische Mitgliedschaft, NSDAP, auf Antrag vom 11.06.1941. Mitgliedsnummer 8.801.145

Weitere Informationen

  • Rintelens Vater war der preußische Generalleutnant Wilhelm Rintelen, der für seine Verdienste von Wilhelm II. in den erblichen Adelsstand erhoben wurde.
  • Einen Ruf an die Chigaco University konnte Rintelen aufgrund des Krieges nicht antreten.
  • Rintelen pflegte Kontakte zu Angehörigen der Weißen Rose und war Mitglied derselben Studentenverbindung wie Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler und  Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg, die beide von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden. 
  • Der Entlassung Rintelens ging ein Streit über seine Vorlesungsankündigung vorraus. Da er einen Konkordatslehrstuhl innehatte sollte (ebenso wie sein Kollege Max Buchner, der ebenfalls einen Konkordatslehrstuhl hielt) Rintelen als "weltanschaulich gebunden" angekündigt werden obwohl er in den Berufungsverhandlungen ausdrücklich darauf gepocht hatte keine im eigentlichen Sinne "Katholische Philosophie" zu lesen. Die daraufhin entbrannte Auseinandersetzung mit dem Rektor der LMU und dem Bayerischen Erziehungsministerium führte zur Entlassung Rintelens aus dem Staatsdienst. Diese wurde zwar durch das Reichserziehungsministerium wieder aufgehoben, scheint aber seitens der bayerischen Behörden nicht an die LMU weitergeleitet worden zu sein. Nachdem Pläne ihn vorzeitig zu emeritieren oder als Honorarprofessor zu berufen fehlschlugen und er daher auch keine Doktoranden mehr betreuen konnte verdingte sich Rintelen als Privatgelehrter. Sein Eintritt in die NSDAP ist vermutlich im Zusammenhang mit den Bemühungen zu sehen, wieder als Professor eingesetzt zu werden.

Quellen

  • von Rintelen, Fritz-Joachim, Universitätsarchiv Mainz, Best. 64 Nr. 8
  • NSDAP-Kartei, Bundesarchiv Lichterfelde, BArch R 9361-VIII-Kartei
  • Korrespondenz des Reichserziehungsministeriums zu Fritz-Joachim von Rintelen, Bundesarchiv Lichterfelde, BArch R 4901/25305

Veröffentlichungen von Fritz-Joachim von Rintelen (Auswahl)

Rintelen, Fritz-Joachim ˜von, Philosophie der Endlichkeit als Spiegel der Gegenwart, 2., Durchges. Aufl., Meisenheim am Glan, Hain, 1960.
Rintelen, Fritz-Joachim ˜von, Pessimistische Religionsphilosophie der Gegenwart: Untersuchg zur religionsphilosoph. Problemstellg bei Eduard von Hartmann u. ihre erkenntnistheoret.-metaphys. Grundlagen, München, ˜Dr. F. A.œ Pfeiffer & Co, 1924.

Veröffentlichungen über Fritz-Joachim von Rintelen (Auswahl)

Giebeler, Markus; Siggemann, Jürgen; Zibell, Stephanie (Hrsg.), Grabfeld 71 : Professorengräber auf dem Mainzer Hauptfriedhof seit 1946, Stuttgart, Steiner, (Beiträge zur Geschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz - Neue Folge, Bd. 9), 2012.
Wenig, Otto (Hrsg.), 150 Jahre Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. [...]: Verzeichnis der Professoren und Dozenten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818 - 1968 / Hrsg. von Otto Wenig, Bonn, Bouvier, 1968.
Zitierhinweis

Fritz-Joachim von Rintelen, in: Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz. URI: http://gutenberg-biographics.ub.uni-mainz.de/id/dc0343cf-1798-49b8-bf31-c5409e24afe0. (Zugriff am 28.03.2024)

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Fotograf: Reiner Wierick. Quelle: Universitätsarchiv Mainz.